Gefühle und Gefühlsregulierung

 

Gefühle sind uns Menschen eigen und sie sind ein untrennbarer Bestandteil unserer Existenz. Gefühle sind wichtig, weil sie uns helfen, die Welt genauer wahrzunehmen und Situationen besser einzuschätzen. Mit Gefühlen setzen wir auch Verhaltensprogramme in Gang, speichern Erfahrungen und werten diese aus. Weiterhin helfen sie uns dabei, unsere Mitmenschen besser zu verstehen und unser Zusammenleben zu regulieren. Gefühle geben uns Orientierung, lassen uns lieben und bereichern unser Leben auf wundervolle Weise. Sie lassen in uns aber auch Leid, Schmerz, Trauer und Wut entstehen.

 

Jeder von uns erfährt in seinem Leben den Wechsel von Licht und Schatten, ja wahrscheinlich sollten wir uns freuen, dass wir auch Zeiten des Leides und der Misserfolge kennen. Gerade aus dieser Gegensätzlichkeit heraus wissen wir erst bewusst zu schätzen, wenn es uns gut geht. So ist für jeden von uns eine ganz persönliche Lebensaufgabe, auch die „negativen“ Seiten des Lebens anzunehmen und den Umgang mit den eigenen Gefühlen zu lernen. Erfahrungen sind im Leben unausweichlich und Teil unserer Existenz. Aber auch das „negative“ entsteht und vergeht. Und wenn wir eine gute Haltung zu den Schwierigkeiten und Gefühlen in unserem Leben finden, können wir viel besser damit umgehen. An jeder Krise können wir wachsen und aus allen Problemen lässt sich etwas über das Leben oder über uns selbst lernen. Wichtig ist also weniger, was in unserem Leben geschieht, als vielmehr, welche Haltung wir dazu einnehmen und welche Lösung wir für unsere Probleme finden.

 

Gelassen sein ist eine innere Haltung, ein Geschenk, das du vor allem dir selbst machen kannst. Deinen eigenen Frieden zu finden ist so viel mehr wert, als ein verbissener Kampf " Sieger" zu sein. Denn ein Kampf ist ein "Kriegszustand", wo nur beide Seiten verlieren können, weil er so viel Lebensqualität kostet.

 

Neugier, Humor, Optimismus und Dankbarkeit können gute Begleiter für die „Wellen deines Lebens" sein. Die Regulierung der eigenen Gefühle und Impulse trainiert die Fähigkeit auch unter großem Druck ruhig und gelassen zu bleiben. Gefühlsregulierung bedeutet keineswegs seine Gefühle zu unterdrücken, sondern auf eine angemessene Art auzudrücken und zu berücksichtigen. Wäre es nicht toll, wenn man wüsste, wie man sich selbst motivieren und aufmuntern kann? Oder wie man sich selbst beruhigen und Mut machen kann? Seine eigenen Gefühle beeinflussen, steuern und in den Griff bekommen: das ist eine der wichtigsten Aufgaben, wenn du ein erfülltes und gutes Leben führen willst. Ganz oft regulieren wir unsere Gefühle über "Umwege": z.B. Essen, Fernsehen, Suchtmittel, Sex uvm. Oder auch durch das ungehemmte Herauslassen der Gefühle z.B. gemein werden, Herumbrüllen, Türen schlagen uvm. Manchmal regulieren wir unsere Gefühle auch durch Vermeidung von Situationen, mit denen wir Schwierigkeiten haben. Wir weichen schwierigen Situationen aus, was dann oft auch Nachteile für unser Leben hat, weil wir uns wichtigen Herausforderungen oder Erfahrungen nicht stellen. Zentrales Bedürfnis von uns Menschen ist es, uns mit anderen sozial zu vernetzen uns zu „vereinigen“.

 

Unsere Gefühle spielen dabei eine wesentliche Rolle, aber auch unsere Beziehungsebenen in den jeweiligen Kontaktsituationen. In jeder Kommunikation, jedem Informationsaustausch unter Menschen gibt es verschiedene Ebenen. Die erste Ebene ist die Sachebene, wo es tatsächlich um ein konkretes Thema, Argumente und Einstellungen geht. Unter dieser Sachebene musst du dir eine Gefühlsebene und eine Beziehungsebene vorstellen. Mögen deine Argumente auch noch so gut sein, wenn die Gefühlsebene und die Beziehungsebene gestört ist, kann man noch so im Recht sein: wenn man schreit, kränkt und beleidigt, setzt man sich damit ins Unrecht. So wird man Menschen nicht überzeugen können, denn niemand mag sich von noch so guten Argumenten beeindrucken lassen, wenn er sich nicht wertgeschätzt fühlt oder gar durch heftige Gefühlsausbrüche gekränkt oder beleidigt wurde.

 

Durch Gefühlsregulierung kann man seinen Gemütszustand in Balance bringen:

sich abregen------wenn man z.B. ärgerlich ist

sich beruhigen---wenn man z.B. ängstlich ist

sich aufheitern---wenn man z.B. traurig ist

 

Verantwortlich bin ich für das, was ich beeinflussen und kontrollieren kann. Jeder hat also die Verantwortung für seine eigenen Gefühle (ich habe ein Gefühl, ich bin nicht das Gefühl) und Handlungen. Wie gehst du mit deinen Gefühlen um? Hast du den Eindruck, dass deine Gefühle und Impulse dir bei deinen Vorsätzen öfter in die Quere kommen? Findest du eine angemessene Ausdrucksform für deine Gefühle? Oder neigst du eher dazu, unliebsame Emotionen abzulehnen oder zu unterdrücken? Zu wissen, dass du eine Verantwortung für deine Selbstkontrolle hast, ist eine solide Grundlage. Was wir über eine Situation oder eine Person denken, bestimmen oft unsere Gefühle. Niemand muss sich zum Sklaven seiner Gefühle machen. Oft hindern uns z.B. Ängstlichkeit, Trauer, Wut oder Ärger daran, anderen Menschen aufgeschlossen zu begegnen oder neue Erfahrungen zu machen.

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