Angst ist eine normale Emotion 

Angst zu haben, ist ein normales und wichtiges Gefühl. Diese Emotion ist evolutionär vom Menschen ausgebildet worden, um Gefahrensituationen selbstständig und erfolgreich zu meistern. Denn Angst setzt Energien frei, die nötig sind, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen oder Herausforderungen anzunehmen. Dafür schüttet dein Körper vermehrt Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Wenn du Angst hast, spürst du das am ganzen Körper. Deine Hände beginnen zu zittern, es kommt zu Schweißausbrüchen, dein Atem wird schneller und der Blutdruck schnellt nach oben.
Hast du die akute Stressphase überstanden, fühlst du deutliche Entspannung. Ob Angst krankhafte Züge annimmt, hängt daher vom Ausmaß und der Dauer dieses Zustandes ab. Bestimmt sie zum großen Teil deinen Alltag, kann sich eine Angststörung entwickeln.
Was ist eine Angststörung?
Es gibt keinen Menschen, der frei von Angst ist. Angst rettet dir ständig das Leben, wenn du auf der Straße nach rechts oder links schaust, dich im Auto anschnallst, auf einem steilen Weg dich am Geländer festhältst, bei Unwetter nicht aus dem Haus gehst oder nachts die Haustür abschließt usw. Ohne, dass es dir bewusst ist, führt dich Angst durch Gefahrensituationen. Bei manchen nimmt die Angst/Furcht aber ein übersteigertes Ausmaß an. Dann spricht man von einer Angststörung. Eine unbehandelte Angststörung kann sich immer mehr verselbstständigen. Es kommt zur "Angst vor der Angst", Erwartungsangst, Angst auslösende Orte aufzusuchen, Situationen zu vermeiden. Als Folge ziehen sich Betroffene immer mehr zurück. Neben den Ängsten und den damit einhergehenden körperlichen Symptomen leiden sie unter einem mangelnden Vertrauen/Selbstvertrauen in die eigenen Stärken und unter dem Gefühl des Ausgeliefertseins. Häufig treten Einschlaf/und Durchschlafstörungen auf.
Angststörung-Entstehung und mögliche Ursachen
Ursachen können belastende Ereignisse wie z.B. Verlust der Arbeit, einschneidende Lebensereignisse wie z.B. Tod oder Erkrankung einer nahestehenden Person, oder eine nicht verarbeitete Trennung u.v.m. sein. Oft finden Betroffene nicht allein aus der Krise heraus und entwickeln eine soziale Angst. 

Die goldenen Regeln der Angstbewältigung

Angstgefühle und die dabei auftretenden körperlichen Symptome sind normale Reaktionen des Körpers auf Stress.

Diese körperlichen Reaktionen sind zwar unangenehm, aber nicht gefährlich oder schädlich.

Unterbreche die Gedankenspirale und steigere dich nicht durch Gedanken wie“ was wird passieren?“ oder „ wohin führt das?“ in noch größere Ängste hinein.

Nehme bewusst wahr, was wirklich geschieht mit deinem Körper. Konzentriere dich auf das „ hier und jetzt „ und beende übertriebene Katastrophisierungsgedanken.

Gebe der Angst den Raum, den sie aktuell braucht. Kämpfe nicht dagegen an. Eine Kraft erzeugt immer eine Gegenkraft. Die Angst wird wieder abklingen.

Beobachte, wie die Angst von selber verschwindet, wenn du aufhörst, dich weiter hineinzusteigern.

Beende das Vermeidungsverhalten und übe täglich in kleinen Schritten, dich den angstauslösenden Situationen oder Orten zu stelle. 

Verdeutliche dir deine Fortschritte ! Führe vielleicht dazu ein kleines Tagebuch, indem du deine Übungen kurz notierst.

Werde mutiger ! Je besser es dir geht, desto mehr solltest du wagen.

Belohne dich für jeden Fortschritt. Unser Gehirn ist so strukturiert, dass es Dinge besser lernt und behält, wenn es belohnt wird durch eine „ gute Tat „. 

Begreife Rückschläge als notwendigen Schritt ! Es gibt kaum Vorgänge im Leben oder auch in der Natur, die absolut gleichmäßig verlaufen. Rückschläge verdeutlichen dir nur, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Sorge für mehr Entspannung im Alltag! Entspannung ist einer der wichtigsten Aspekte der Alltagsbewältigung und Therapie. Erlerne verschiedene Techniken wie z.B. Progressive Muskelentspannung, Meditation oder autogenes Training. 

Werde aktiv und beginne mit körperlicher Aktivität. Beginne langsam, aber regelmäßig mit körperlicher Bewegung wie z.B. einem Spaziergang oder auf dem Heimtrainer...gewöhne dich daran...bis es zur Gewohnheit wird...

Du solltest dir in Situationen wo Störungen, Veränderungen und Umbruch dein Leben bestimmen immer sagen "Du machst das gut, du machst das so gut du kannst". 

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